Die kleine Kanzel

Herbstgedanken

Der Herbst kann „golden“ und wunderschön sein, aber auch trübe und naß, neblig und kalt. Seine Gedenk – und Feiertage erinnern an wichtige „Eckdaten“ des Lebens. Der Toten – oder besser – Ewigkeitssonntag erinnert daran, das jeder Mensch – wie es der Liederdichter Paul Gerhardt einst schrieb – nur ein Gast auf Erden ist. Wer um einen lieben Menschen trauert, spürt den schmerzlichen Verlust in dieser Zeit ganz besonders. Doch gerade diese Gedanken werden so oft verdrängt. Ganz anders diese alten Sätze aus der Bibel: „Du, Gott, bist von Ewigkeit zu Ewigkeit. Lehre uns bedenken, das wir sterben müssen, auf das wir klug werden“. Für den, der diese Worte einst schrieb war gewiss: Mein Leben liegt in Gottes Hand. Hier und heute will ich es fröhlich leben. Und mit dem Tod ist es nicht vorbei, ich werde bei Gott geborgen sein. Der TV-Moderator Frank Elstner wurde in einem Interview nach dem Ziel seines Lebens gefragt. Seine Antwort: „Ich möchte in den Himmel kommen“. Doch wie kann das gehen? Martin Luther, den Theologieprofessor aus Wittenberg, hatte dies umgetrieben. Er sah sich und seine Mitmenschen so wie sie sind und ihm wurde klar, wir kommen eben nicht automatisch in den Himmel. Seine Frage war: Wie bekomme ich einen gnädigen Gott ? Sein frommer Stress und seine ehrliche Mühe hatten ihn nicht weiter gebracht. Bis er eines Tages beim Bibellesen diese Sätze fand, die sein Leben grundlegend verändert haben und dann zum Auslöser der Reformation wurden, die am 31. Oktober 1517 begann: Alle Menschen haben gesündigt und das Leben in der Herrlichkeit Gottes verloren. Doch Gott erklärt uns aus Gnade für gerecht. Es ist sein Geschenk an uns durch Jesus Christus, der uns von unserer Schuld befreit hat“. Der Himmel ist offen für jeden, der Jesus vertraut. Seine große Einladung steht, auch heute.